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Popkultur

Mega-Erfolg im Zeichen des Bat Signals: Prince’ „Batman“-Soundtrack wird 35

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Prince
Foto: Larry Busacca/WireImage/Getty Images

Tim Burtons Batman-Film von 1989 zählt zu den fünf erfolgreichsten Kino-Adaptionen über den Fledermaus-Helden. Das mag an Burtons einzigartiger Erzählweise liegen — aber auch am Soundtrack von Prince. Wie es dazu kam, was Michael Jackson fast damit zu tun gehabt hätte und wer Gemini ist, lest ihr jetzt.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Batman von Prince anhören:

Anfang 1989 liegt der größte Erfolg von Prince fast fünf Jahre in der Vergangenheit. Mit Purple Rain (1984) hatte er zweistellig Platin kassiert und eins der 50 erfolgreichsten Alben aller Zeiten veröffentlicht. Doch seine letzten Platten waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mit Parade (1986) hatte er Platz drei der US-Charts erreicht, mit Sign O’ The Times (1987) Platz sechs und mit Lovesexy (1988) nur noch Platz elf. Passable Leistungen, keine Frage. Doch das Label des Musikvirtuosen sorgt sich ein wenig und möchte die Karriere von Prince wieder auf Kurs bringen. Zeitgleich arbeitet Meisterregisseur Tim Burton an seiner Batman-Verfilmung — und es entsteht eine wertvolle Zusammenarbeit.

Der Batman-Soundtrack von Prince

Prince steuert den Soundtrack zu dem Streifen bei und greift dafür tief in seine Trickkiste. Zum einen verwendet er bereits bestehende Songs, wie Electric Chair, Scandalous und Vicki Waiting, der ursprünglich Anna Waiting geheißen hatte, in Anlehnung an Princes damalige Freundin Anna Fantastic. Zum anderen komponiert der Musiker komplett neue Stücke. Fast hätte er dabei Unterstützung vom „King Of Pop“ himself erhalten, wie Prince 2010 in einem Rolling Stone-Interview verrät. „Wusstest du, dass das Album eigentlich ein Duett zwischen Michael Jackson und mir sein sollte?“, möchte er von Interviewer Joachim Hentschel wissen. „Er als Batman, ich als Joker?“ Doch Jackson hat damals keine Zeit — und Prince kommt auch alleine bestens zurecht.

Die Songs, die Prince für den Batman-Soundtrack schreibt, verknüpft er mit den Figuren aus dem Film. So singt er The Future und Scandalous aus der Perspektive von Batman. In Electric Chair, Partyman und Trust kommt der Joker zu Wort. Bei The Arms Of Orion handelt es sich um ein Duett von Batmans Alter Ego Bruce Wayne und Journalistin Vicki Vale. Und in Vicki Waiting singt Wayne alleine. Richtig wild wird es bei der ersten Single Batdance, denn hier bekommen alle Figuren ihren Auftritt: der Joker, Batman, Bruce Wayne und Vicki Vale. Außerdem gehört eine Figur namens Gemini zum Ensemble des Stücks. Comic-Nerds wissen: Es gibt im DC-Comics-Universum durchaus eine Figur namens Gemini. Doch mit dem Batdance von Prince hat sie nichts zu tun.

Mit dem Batman-Soundtrack gelingt Prince ein Comeback

Die DC-Comics-Gemini tritt erst im Jahr 2000 auf den Plan. Wer ist also 1989 auf dem Soundtrack-Album von Prince gemeint? Ganz einfach: der Musiker selbst. Für seine Arbeit an der Filmmusik verpasst sich Prince auch selbst ein Alias, das eine Mischung aus Batman und dem Joker ist, angelehnt an den Batman-Bösewicht Two-Face. Es ist nicht die einzige Rolle, die der Musiker auf dem Album einnimmt. Zusätzlich zu seinen schauspielerischen Fähigkeiten, stellt Prince auf Batman auch sein ganzes musikalisches Talent unter Beweis. So spielt er fast alle Instrumente selbst ein, darunter die E-Gitarre, den Bass, das Schlagzeug und sämtliche Synthesizer, Drumcomputer und Klavier-Parts. Wahnsinn.

Der erhoffte Erfolg bleibt nicht aus. Als der Batman-Soundtrack von Prince am 20. Juni 1989 erscheint, belagert die Platte sechs Wochen lang Platz eins der US-Albumcharts. Der Batdance gerät zur ersten Nummer-eins-Single von Prince seit seinem Mega-Hit Kiss. Und außerdem kassiert Prince wieder US-Platin, diesmal zweifach. Heute ist klar: Der Batman-Soundtrack ist das zweiterfolgreichste Album des Musikers, gleich nach Purple Rain. Denn auch, wenn Prince mit der Filmmusik ein bemerkenswertes Comeback feiert: Ein Nummer-eins-Album in den USA gelingt ihm später nur noch einmal, und zwar 2006 mit 3121. Dennoch: Wer kann schon so ganz in echt von sich behaupten, mal Batman gewesen zu sein?

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