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Rob Halford an LGBTQ-Metalheads: „Versteckt euch nicht!“

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Foto: Ethan Miller/Getty Images

Der Judas-Priest-Sänger hat eine wichtige Botschaft an alle queeren Metalheads dieser Welt gesendet. Darin ruft er sie dazu auf, zu sich selbst zu stehen und glücklich zu sein. Und macht ihnen mit sehr direkten Worten Mut.

von Björn Springorum

Das erste Outing in der Metal-Szene

Am 2. April 1998 wagt er es endlich: Als erster Heavy-Metal-Sänger überhaupt outet sich Rob Halford auf MTV als schwul. „Ich denke, die meisten Leute wissen, dass ich mein ganzes Leben lang ein schwuler Mann gewesen bin. Das ist etwas, das ich erst seit jüngster Zeit mit Gelassenheit ansprechen kann, etwas, das einen bestimmten Zeitpunkt braucht, um darüber zu reden – und dieser Punkt ist jetzt gekommen“, so sagte er damals. Und ermöglichte es unzähligen anderen Metalheads, es ihm gleichzutun. Dass ausgerechnet ein ikonischer Sänger wie er offen über seine Homosexualität spricht, ist wie ein Befreiungsschlag gewesen. Und doch haben viele LGBTQ-Menschen bis heute Probleme mit ihrer sexuellen Orientierung – auch in der Metal-Szene.

Das ist, gelinde gesagt, eine Schweinerei und ein beschämendes Fazit für unsere ach so offene und fortschrittliche Welt. Empfindet Halford, seit 2003 wieder bei Judas Priest, natürlich ganz genau so. In einem neuen Interview mit dem Rolling Stone wendet sich eine der prägendsten Stimmen des Heavy Metal jetzt an andere Metalheads, die es in der doch sehr straighten Szene, in der sie sich bewegen, nicht wagen, sich zu ihren Gefühlen zu bekennen. „Ihr müsst euch nicht so allein fühlen wie ich mich damals gefühlt habe“, sagt er. „Ihr habt all diese Ressourcen, Orte, die ihr aufsuchen könnt. Es liegt an euch. Viele von meinen Freunden haben ihre Orientierung aus persönlichen Gründen nicht offengelegt. Weil sie es nicht wollen. Queere Metalheads sollten sich uns aber einfach anschließen, es allen sagen und eine gute Zeit haben!“

Angst, so Halford, halte die meisten Menschen davor zurück, endlich reinen Tisch zu machen. „Angst davor, verstoßen zu werden, Angst davor, aus der Familie ausgeschlossen zu werden. Lasst euch davon nicht aufhalten. Es ist euer Leben. Macht es euch zu eigen!“ Seine Worte zeigen vor allem eines: Auch wenn wir in den letzten 22 Jahren nach seinem wichtigen Coming-Out einiges erreicht haben, ist es immer noch ein schmerzhaft langer Weg, bis wir gar nicht mehr darüber reden müssen. Gut zu wissen aber, dass einer wie Halford ihn mit uns geht. Denn wenn die Metal-Szene eines nötig hat, dann mehr Offenheit in diesen Dingen. Und weniger Machismo.

Zeitsprung: Am 23.3.1976 erscheint „Sad Wings Of Destiny“ von Judas Priest.

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